Unterstütze die Artenvielfalt mit deinem Garten mit heimischen Pflanzen
Ein Garten mit heimischen Pflanzen ist weit mehr als nur ein optisches Highlight – er kann zu einer echten Oase für Insekten, Vögel und andere Wildtiere werden. Viele Pflanzen, die in exotischen Gärten zu finden sind, sehen zwar schön aus, bieten jedoch kaum einen Mehrwert für die heimische Tierwelt. Sie sind oft steril, enthalten wenig bis gar keinen Nektar oder Pollen und verdrängen mitunter sogar einheimische Arten.
Heimische Pflanzenarten hingegen sind optimal an das Klima und die Bodenverhältnisse angepasst, sodass sie weniger Wasser und Pflege benötigen. Zudem fördern sie die Artenvielfalt, da sie als Futter- und Nistquelle für Insekten, Vögel und Kleinsäuger dienen. Wenn du einen naturnahen Garten anlegen möchtest, ist es daher sinnvoll, bewusst auf einheimische Pflanzen zu setzen.
Inhalt
Vorteile eines naturnahen Gartens mit heimischen Pflanzen:
- Weniger Pflegeaufwand: Sie benötigen kaum Düngung oder Bewässerung.
- Bessere Anpassung: Sie trotzen Frost, Hitze und lokalen Bodenverhältnissen.
- Mehr Biodiversität: Heimische Pflanzen fördern Bienen, Schmetterlinge und andere Tiere.
- Natürlicher Lebensraum: Sie bieten Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für viele Tierarten.
Wildblumen und Wildpflanzen im Garten
Wenn du deinem Garten einen natürlichen und farbenfrohen Touch verleihen möchtest, sind Wildblumen und Wildpflanzen eine hervorragende Wahl. Sie sorgen für eine blühende Landschaft, die nicht nur schön aussieht, sondern auch Insekten und Vögeln als Lebensraum dient.
Wildblumen sind besonders für magere Böden geeignet, die nicht stark gedüngt werden. Das bedeutet, dass du nicht einmal aufwändige Bodenverbesserungen vornehmen musst – sie gedeihen am besten in naturbelassenen Bereichen.
Beliebte Wildblumen für deinen Garten:
- Kornblume (Centaurea cyanus): Lockt Bienen und Schmetterlinge an.
- Klatschmohn (Papaver rhoeas): Leuchtet in kräftigem Rot und ist ein wahrer Hingucker.
- Wiesensalbei (Salvia pratensis): Langlebig und eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen.
- Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea): Robust und pflegeleicht.
- Glockenblumen (Campanula): Ideal für sonnige bis halbschattige Standorte.
Tipps zur Pflege von Wildblumen:
- Aussaat im Frühjahr oder Herbst: Einige Wildblumen keimen besser nach einer Kälteperiode.
- Magerer Boden bevorzugt: Zu viel Nährstoffe begünstigen Gräser und verdrängen Wildblumen.
- Seltene Mahd: Einmal oder zweimal im Jahr mähen, um die Blumenvielfalt zu erhalten.
Einheimischer Baum – die richtige Wahl für deinen Naturgarten
Bäume sind essenzielle Bestandteile eines naturnahen Gartens. Sie spenden Schatten, reinigen die Luft, produzieren Sauerstoff und bieten Wildtieren einen Lebensraum. Ein heimischer Baum passt sich optimal an die Umgebung an und benötigt weniger Pflege als exotische Gehölze.
Diese einheimischen Bäume sind besonders empfehlenswert:
- Eiche (Quercus robur): Bietet Lebensraum für über 500 Insektenarten.
- Linde (Tilia cordata): Ihre Blüten sind eine wertvolle Nektarquelle für Bienen.
- Feldahorn (Acer campestre): Ideal für kleinere Gärten, da er klein bleibt.
- Eberesche (Sorbus aucuparia): Die roten Beeren sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel.
- Speierling (Sorbus domestica): Seltene, robuste Baumart mit essbaren Früchten.
Tipps zur Pflanzung:
- Den richtigen Standort wählen: Sonnige bis halbschattige Plätze sind ideal.
- Junge Bäume stützen: Gerade in den ersten Jahren brauchen sie Halt.
- Laub als Lebensraum nutzen: Im Herbst das herabfallende Laub nicht komplett entfernen – es dient als Unterschlupf für Insekten.
Heimische Sträucher und Büsche für den Garten

Foto: Rachael Holzman | Pexels
Sträucher und Büsche sorgen nicht nur für Struktur im Garten, sondern bieten auch Vögeln und Kleintieren Schutz. Viele heimische Sträucher tragen Beeren oder Blüten, die eine wertvolle Nahrungsquelle für Tiere darstellen.
Empfehlenswerte heimische Sträucher:
- Schlehe (Prunus spinosa): Dicht wachsend, ideal als Hecke.
- Holunder (Sambucus nigra): Blüten für Tee, Beeren für Marmelade.
- Weißdorn (Crataegus monogyna): Wichtiger Nektarspender für Insekten.
- Haselnuss (Corylus avellana): Nüsse für Eichhörnchen und Menschen.
Pflege-Tipps:
- Rückschnitt im Winter: So bleiben die Sträucher dicht und kräftig.
- Mischhecken bevorzugen: Mehrere Straucharten bieten vielfältigen Lebensraum.
Wildobst & Wildsträucher für deinen Garten: Wildobst ist nicht nur für Tiere ein Genuss – auch du kannst die Früchte ernten und weiterverarbeiten.
Besonders empfehlenswert:
- Sanddorn: Hoher Vitamin-C-Gehalt, pflegeleicht.
- Felsenbirne: Süße, essbare Früchte.
- Berberitze: Saure Beeren, ideal für Marmelade.
- Hagebutte: Enthält viel Vitamin C.
Lebensraum für Tiere: Pflanzen für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge
Viele Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge sind auf heimische Pflanzen angewiesen. Früh-, Sommer- und Spätblüher ergänzen sich perfekt und sorgen für ein harmonisches Gartenbild über alle Jahreszeiten hinweg.
Frühblüher für den Frühling:
- Krokus: Ein Klassiker unter den Frühblühern, der in leuchtenden Farben wie Violett, Gelb und Weiß den Garten verschönert. Krokusse sind pflegeleicht und wachsen sowohl in Beeten als auch in Rasenflächen.
- Schneeglöckchen: Diese zarten weißen Blumen sind oft die ersten, die den Winter vertreiben. Sie bevorzugen halbschattige bis schattige Stellen und gedeihen besonders gut unter Bäumen oder Sträuchern.
- Weide: Weiden setzen frühzeitig zarte, katzenartige Blüten frei. Sie sind nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch wichtig für Bienen und andere Insekten, da sie sehr früh im Jahr Nektar bieten.
Sommerblüher:
- Lavendel: Lavendel ist nicht nur für seinen herrlichen Duft bekannt, sondern auch für seine Widerstandsfähigkeit. Er blüht in den Sommermonaten in Blau- und Violetttönen und zieht Bienen, Schmetterlinge und Hummeln an. Außerdem ist Lavendel eine winterharte Pflanze, die dir Jahr für Jahr Freude bereitet. Entdecke weitere winterharte Pflanzen für deinen Garten.
- Malve: Die Malve ist eine tolle Ergänzung für sonnige Gärten. Mit ihren eleganten, rosafarbenen bis purpurfarbenen Blüten sorgt sie für einen farbenfrohen Sommergarten.
- Wiesensalbei: Wiesensalbei blüht in kräftigen Blautönen und ist besonders bienenfreundlich. Er wächst gut auf trockenen Wiesen oder in Naturgärten und bereichert die Sommermonate mit seiner intensiven Blüte.
Spätblüher für den Herbst:
- Herbstaster: Diese Asternarten setzen im späten Sommer oder Frühherbst bunte Farbtupfer in den Garten. Sie sind robust und bieten eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten, besonders im späten Jahr.
- Efeu: Efeu ist nicht nur eine immergrüne Pflanze, sondern blüht im Herbst auch mit kleinen, grünlichen Blüten, die Bienen und andere Insekten anziehen. Diese Kletterpflanze ist ideal für schattige Bereiche und wächst gut an Mauern oder Zäunen.
Die Auswahl der richtigen Pflanzen für den Garten kann dazu beitragen, das ganze Jahr über eine kontinuierliche Blüte und eine gute Bestäubung durch Insekten zu gewährleisten.
Weiterer Lebensraum – Natursteinmauer
Natursteinmauern sind nicht nur ein attraktives Gestaltungselement im Garten, sondern bieten auch einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten. Durch die unregelmäßige Struktur der Steine entstehen kleine Ritzen, Hohlräume und Spalten, die als Unterschlupf und Nistplatz dienen. Wildbienen, Käfer und Spinnen nutzen diese Verstecke, um sich vor Wind und Regen zu schützen oder ihre Eier abzulegen. Zudem zieht die warme Oberfläche von Natursteinmauern in den sonnigen Monaten Insekten an, die sich auf den Steinen aufwärmen. Diese Mauern tragen somit aktiv zur Förderung der Biodiversität und zum Erhalt wichtiger Insektenarten bei.
Erfahre mehr über Gartengestaltung aus Stein in unserem ausführlichen Beitrag mit vielen inspirierenden Ideen.
Auch für Vögel und kleine Säugetiere kannst du in deinem Garten eine einladende und naturnahe Umgebung schaffen. Nutze Wasserelemente wie Wasserschalen oder Wasserbecken in deinem Garten als natürliche Trinkstelle.
5 Tipps, um einen insektenfreundlichen Garten anzulegen

Foto: Binyaminmellish | pexels
1. Setze auf heimische Blühpflanzen statt exotischer Zierpflanzen
Viele exotische Pflanzen sehen zwar schön aus, bieten jedoch kaum Nahrung für heimische Insekten. Das liegt daran, dass viele dieser Pflanzen entweder sterile Blüten haben oder so gezüchtet wurden, dass sie nur wenig Nektar und Pollen produzieren. Heimische Wildblumen und Stauden sind dagegen perfekt auf unsere heimischen Insekten angepasst. Sie bieten nicht nur reichlich Futter, sondern sind auch pflegeleicht und widerstandsfähig gegenüber unserem Klima.
Tipp: Erstelle eine bunte Blumenwiese mit Pflanzen wie Wiesensalbei, Margeriten, Glockenblumen und Flockenblumen. Diese Mischung sorgt für eine lange Blütezeit und versorgt Bestäuber vom Frühling bis zum Herbst mit Nahrung.
2. Verzichte auf Pestizide und chemische Dünger
Chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger sind eine große Gefahr für Insekten. Pestizide töten nicht nur Schädlinge, sondern auch nützliche Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Zudem gelangen diese Chemikalien in den Boden und ins Grundwasser, wo sie langfristige Schäden anrichten können.
Natürliche Alternativen:
- Setze auf Nützlinge wie Marienkäfer, Schlupfwespen und Igel, um Schädlinge zu bekämpfen.
- Verwende Brennnesseljauche als natürlichen Dünger und Stärkungsmittel für Pflanzen.
- Mulche deine Beete mit Laub oder Rasenschnitt, um den Boden mit Nährstoffen zu versorgen.
Ein gesunder, naturnaher Garten benötigt keine Chemie – die Natur reguliert sich oft von selbst, wenn das Gleichgewicht stimmt.
3. Baue eine Wildblumenwiese als Nahrungsquelle für Insekten
Eine Wildblumenwiese ist eine der besten Möglichkeiten, um deinen Garten in ein Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zu verwandeln. Im Gegensatz zu einem sterilen Rasen, der regelmäßig gemäht werden muss und kaum Lebensraum bietet, sorgt eine Wildblumenwiese für eine kontinuierliche Blüte und damit eine wichtige Nahrungsquelle.
So legst du eine Wildblumenwiese an:
- Wähle eine sonnige Stelle im Garten.
- Entferne nährstoffreiche Erde oder mische Sand unter, denn Wildblumen bevorzugen magere Böden.
- Verwende eine Saatmischung aus heimischen Wildblumen, z. B. mit Kornblume, Wiesensalbei und Lichtnelke.
- Mähe die Wiese nur ein- bis zweimal im Jahr – idealerweise im Juni und September, um die Blütenpracht zu erhalten.
Diese einfache Maßnahme fördert nicht nur die Insektenvielfalt, sondern verwandelt deinen Garten in eine farbenfrohe, lebendige Landschaft.
4. Errichte eine Totholz-Ecke als Unterschlupf für Wildbienen
Wildbienen und andere Insekten benötigen neben Nahrung auch Nistplätze und Unterschlupfmöglichkeiten. In aufgeräumten Gärten mit getrimmtem Rasen und wenig natürlichen Strukturen fehlen diese oft. Eine Totholz-Ecke ist eine einfache Möglichkeit, um Lebensräume für Wildbienen, Käfer und andere Nützlinge zu schaffen.
So richtest du eine Totholz-Ecke ein:
- Staple alte Baumstämme oder dicke Äste an einer ruhigen Stelle im Garten auf.
- Achte darauf, dass einige Holzstücke senkrecht stehen – viele Wildbienenarten nisten in abgestorbenem Holz.
- Kombiniere die Totholz-Ecke mit Steinhaufen oder Sandflächen, um weiteren Tieren Unterschlupf zu bieten.
Diese Maßnahme ist nicht nur nützlich für Insekten, sondern auch optisch ansprechend und unterstreicht den natürlichen Charme deines Gartens.
5. Wähle eine blühende Hecke statt steriler Zäune
Viele klassische Heckenpflanzen wie Kirschlorbeer oder Thuja bieten kaum ökologischen Nutzen – sie sind zwar immergrün, aber für Insekten und Vögel weitgehend wertlos. Eine blühende Hecke aus heimischen Sträuchern ist dagegen eine hervorragende Alternative, die nicht nur Sichtschutz bietet, sondern auch Nahrung und Unterschlupf für Wildtiere.
Empfohlene Sträucher für eine blühende Hecke:
- Schlehe (Prunus spinosa): Bietet im Frühjahr Blüten für Bienen und im Herbst Früchte für Vögel.
- Holunder (Sambucus nigra): Seine Blüten sind für Insekten wertvoll, die Beeren für Vögel und Menschen.
- Weißdorn (Crataegus monogyna): Dient als Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel.
- Haselnuss (Corylus avellana): Frühe Blüte als Nahrungsquelle für Wildbienen.
Eine gemischte Wildhecke sorgt für eine abwechslungsreiche Blüten- und Fruchtbildung über das ganze Jahr hinweg und macht deinen Garten besonders naturnah.
Mit diesen fünf Maßnahmen kannst du ganz einfach einen insektenfreundlichen Garten anlegen, der nicht nur der Natur zugutekommt, sondern auch dein eigenes Wohlbefinden steigert. Ein summender, lebendiger Garten voller Blüten ist ein echtes Paradies – für Insekten und für dich!
Fazit: Einheimische Pflanzen sind die beste Wahl
Ein Garten mit heimischen Pflanzen ist ein Gewinn für Mensch und Natur. Er braucht weniger Pflege, fördert die Artenvielfalt und sorgt für eine lebendige Umgebung voller Summen, Zwitschern und Blütenpracht. Wer nachhaltig gärtnern möchte, sollte daher auf Wildpflanzen und heimische Gehölze setzen.
Die Auswahl heimischer Pflanzen fördert nicht nur die Biodiversität im Ökosystem, sondern sorgt auch für einen naturnahen Garten, der das ganze Jahr über Leben und Farbe bietet. Weitere Informationen und detaillierte Pflanzlisten finden Sie auf der NABU-Website.
Häufig gestellte Fragen zum Garten mit heimischen Pflanzen
Welche heimischen Gehölze gibt es?
Dazu gehören unter anderem Eiche, Linde, Weißdorn, Holunder und Schlehe.
Wie lege ich einen eigenen Garten mit gebietsheimischen Pflanzen an?
Wähle Pflanzen, die an dein Klima angepasst sind, achte auf eine naturnahe Gestaltung und vermeide invasive Arten.
Welche Vorteile hat ein insektenfreundlicher Garten?
Er bietet Nahrung und Lebensraum für bedrohte Arten, benötigt weniger Pflege und ist nachhaltiger.
Welche Pflanzen sind besonders robust für einen pflegeleichten Naturgarten laut Nabu?
Robuste Pflanzen sind Sanddorn, Felsenbirne, Wildrosen, Schlehe und Lavendel.